Angenommen Sie hätten uneingeschränktes Vertrauen in sich selbst und Ihre Leistungen, was würden Sie unternehmen, und wie würde sich Ihr Umfeld verändern?
Dies ist eine Frage, die ich häufig in meiner Arbeit mit Perfektionisten stelle. Durch den Anspruch, in jeder Situation perfekt zu sein und seine Leistungen ständig selbstkritisch zu hinterfragen, um noch besser zu werden, liegt der Fokus auf der Fehlervermeidung, beziehungsweise Fehlersuche. Durch die Fokussierung auf diese negativen Aspekte bleibt aber kaum Raum für die Entwicklung von Vertrauen in die eigene Person und die eigenen Fähigkeiten, so dass das Heil in der ständigen Kontrolle gesucht wird.
Selbstvertrauen baut auf der Betrachtung und Beurteilung der Selbstwirksamkeit, der eigenen Leistungsfähigkeit, des Wissens, der verfügbaren Ressourcen und der Handlungsfähigkeit auf.
Ein weiterer Faktor für Selbstvertrauen ist die Art des Denkens über die eigenen Werte, Ziele, Wünsche und Visionen. Also die eigenen Überzeugungen und Glaubenssätze, nach denen ein Mensch bewusst oder unbewusst sein Leben ausrichtet.
Für mich ist die Beobachtung interessant, dass Einflüsse und Informationen, die das Selbstvertrauen aufbauen beziehungsweise erschüttern, unterschiedlich bewertet und verarbeitet werden.
Eigene Leistungserfolge werden den eigenen Fähigkeiten und Anstrengungen zugeschrieben. Misserfolge hingegen werden unter anderem auf die Schwierigkeit der Aufgabe, auf Ungerechtigkeit oder einfach auf Pech gehabt, geschoben.
Weitere Untersuchungen zu dem Thema „Selbstvertrauen“ in Bezug auf das Geschlecht ergaben, dass Frauen ihre Misserfolge tendenziell auf den persönlichen Einsatz beziehen. Männer hingegen schreiben ihre Erfolge überwiegend ihrem persönlichen Einsatz zu.
Zur Selbstreflexion des Selbstvertrauens eignen sich unter anderem die nachfolgenden Fragen:
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